Als die Enthüllungen zu BAMF Bremen noch ein kleines bisschen solche waren und nicht nur das massenhafte mediale Wiederkäuen einer Empörungslawine, erfuhren wir: Eine leitende Mitarbeiterin habe kurdischen Jesiden aus Syrien, deren Asyl-Anerkennungsquote sowieso allgemein in Deutschland bei 92 Prozent liege, auf eine zu unbürokratische Art und Weise zu ihren Bescheiden verholfen. Inzwischen wird nur noch darüber berichtet, es sei zu Tausenden „widerrechtlicher“ Anerkennungen gekommen, wobei sich niemand für die Frage zu interessieren scheint, wie viele der betroffenen Flüchtlinge auch auf rechtlich exakt beschrittenem Wege ihre Anerkennung erhalten hätten.

Ich bin natürlich durch das BAMF Chemnitz vorbelastet, wo man – so meine Wahrnehmung in zahlreichen „Fällen“ und durch Berichte anderer aus weiteren „Fällen“ – das Gegenstück zur Bremer mutmaßlichen „asylfreundlichen“ Gewährung praktiziert. Niemand der Mitarbeiter hier, die Verfahren mit nervtötender, im Regelfall unfreundlicher und zugleich informationsabwehrender Langsamkeit betrieben haben, hat vermutlich je jemals Schwierigkeiten bekommen. Die hatten nur Geflüchtete und wir Begleiter, wegen verpasster Sprachkurse und so. Wenn schon Bundestags-Untersuchungsausschuss, dann will ich die Praxis in allen BAMF-Außenstellen, auch in den „asylfeindlichen“, untersucht haben.

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