Die Irrfahrt der Spitze des Bautzener Landratsamts geht weiter: Herr Vizelandrat Witschas erklärt seine Kuschel-Chats mit Nazi via „Oberlausitzer Kurier“ unwidersprochen zur „Gefährderansprache“. Darauf kann man auch nur innerhalb derselben rechten Parallelgesellschaft kommen.

Das Disziplinarverfahren, das Herr Witschas mittlerweile unter dem Druck der öffentlichen Debatte reichlich verspätet gegen sich beantragt hat (sein Chef Landrat Harig sieht offenbar keinen Handlungsbedarf), soll nach Darstellung des Landratsamts zum Beweis führen, dass alles in Ordnung ist. Ergebnisoffen sieht anders aus. Mal gucken, was die zuständige übergeordnete Landesdirektion aus der Sache macht.

Wenn das Landratsamt es so mit den Rechten hält, dann sollten auch wir unsere Rechte ab jetzt immer voll ausschöpfen. Das bedeutet: Kein deutsches Wort mehr im Behördenverkehr mit dem Bautzener Landratsamt . Alles auf Sorbisch – egal worum es geht und mit wem. So entspricht es der sächsischen Verfassung und dem Sorbengesetz. Und wehe euch, wenn eure hausinterne Übersetzung unserer Texte nicht tiptop ist und daher die Antwort auf falscher Grundlage beruht.

Ich verurteile physische, psychische und materielle Gewalt. Wir stehen für den Frieden, den Herr Witschas massiv stört. Mit einem Landratsamt, dessen verantwortliche Spitze nicht grundwertesicher ist, gibt es keine gemeinsame Sprache mehr. Sollte Herr Witschas also weiter im Amt gehalten werden, wäre eine solche sorbische „Sprachguerilla“ (aus dem Instrumentenkasten der „Spaßguerilla“) eine der vielen Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Gegenwehr, über die wir nachdenken sollten.

Mit einem Landratsamt, das mit Flüchtlingsfeinden kungelt und Leute, die illegale Wegweiser ohne Sorbisch „korrigieren“, von der Polizei verfolgen lässt (um nur mal zwei aktuelle Schandtaten herauszugreifen), gibt es keine gemeinsame Basis. Harig predigt im aktuellen Amtsblatt: „Wir sind ein Teil des Ganzen.“ Nein, das sind wir nicht. Dein „Ganzes“ ist nicht meines.

Links zum Thema:

http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/witschas-greift-nach-strohhalm-landesdirektion-100.html

http://www.huffingtonpost.de/2017/08/28/cdu-npd-bautzen_n_17852802.html

2 Gedanken zu “Mit Sprach-Guerilla gegen Witschas

  1. Bei den par Hanseln die wirklich noch sorbisch beherrschen, wirkt das doch eher lächerlich. Und woher kommt eigentlich ihre irrige Annahme, die Sorben wären ein politisch geschlossener Block, der offenbar auf der linken Seite stünde? Wenn überhaupt, dann sind die Sorben stramm unionschristlich eingestellt und werden einen Teufel tun, diese linke Kampagne zu unterstützen.

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    1. Danke, dass Sie schon Kampagne sehen, wo gerade mal eine Idee geboren ist 😊. Sorbisch beherrschen minimal 12.000 oder 17.000 – das sind die niedrigsten aktuellen Annahmen. Die CDU liegt wohl bei um die 50 Prozent. Es gibt auch eine Bautzener CDU-Stadträtin, die den Rücktritt von Witschas fordert. Mit Nazis zu kungeln ist nicht christdemokratisch. By the way: Sorbische Kommunikation mit Behörden im Lausitzer Siedlungsgebiet ist gesetzlich garantierte Selbstverständlichkeit, für die die deutschen Zuwanderer 😎 auch im Regelfall volles Verständnis haben.

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