Der Versuch, diesen NTV (!)-Beitrag über Gregor Gysis Statement zu FKK auf Facebook zu posten, http://www.n-tv.de/leute/Gysi-findet-Verschwinden-von-FKK-schade-article19974617.html
verbunden mit eigenem Kommentar dazu, scheiterte erstmal daran, dass Facebook die Veröffentlichung unter Verweis auf Spam automatisiert ablehnte. Die Bekräftigung, der Post sei Absicht, nicht Spam, wurde mit der Ankündigung gekontert, er könne gegen die sogenannten gemeinschaftlichen Standards dieser Kommunikationsplattform verstoßen und müsse daher nochmal einzeln kontrolliert werden.
Meine traditionellen Vorurteile, dass Facebook letztlich nur ein streng regulierter belangloser Umschlagsplatz für Trash aller Art ist, werden durch diesen Eingriff gegen die intelligente Kombination aus Geist und Körper aufs Heftigste bekräftigt. Oder unter dem Motto #Abendland gesagt: Meine muslimischen Freunde aus dem Morgenland hätten mit der NTV-Illustration kein Problem, aber ein Unternehmen, in dessen Herkunftsland die Waffenkultur des legalisierten privaten Totschießens (natürlich nur im vermeintlichen Notfall) herrscht, sieht die Welt durch nackte Hinterteile am Strand bedroht.
Anknüpfend an Gysi ist man fast versucht zu sagen: Nicht nur FKK verschwindet, sondern auch die öffentliche Kommunikation darüber wird eingeschränkt, damit sich bloß niemand mehr ein Bild davon machen kann. Nein, so schlimm ist es nicht; wenn man Hintern dokumentieren will, muss man das ja nicht auf dem Gesichtsbuch tun. Und eigentlich geht uns doch Facebook sowieso am Arsch vorbei. Wer gegenüber Hass toleranter ist als gegenüber Nacktheit, hat ein vom guten Geschmack abweichendes Verständnis von Freizügigkeit.
Die ganz Jungen sind da längst weg und bei Snapchat, wo sie sich ihre hübschen Körper ungehindert untereinander zuschicken, ehe sie wunschgemäß blitzartig wieder verschwinden.
US-amerikanische, bigotte Verklemmtheit habe ich schon während des Vietnam-Kriegs erlebt. Da weigerte sich Associated Press lange, ein Foto vom brennenden Napalm-Mädchen Kim Phuc zu veröffentlichen, weil die kleine Kim — nackt war. Erst ein deutscher Reporter machte den Skandal publik. Kim wurde später in einer deutschen Spezialklinik operiert.
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