Heute Morgen dämmerte es mir mal wieder: Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) ist DIE Lösung!
Hatte gerade für den dritten, jüngsten „meiner“ drei kurdisch-syrischen „Söhne“ ergoogelt, wo das „zuständige“ Ortsamt sich befindet, wo er den Stempel abholen muss, um das Formular der anderen Behörde dann zum öffentlichen Verkehrsunternehmen tragen zu dürfen, wo dann hoffentlich die ermäßigte Dauerkarte ausgehändigt wird. Deren Preis wird dann wohl die Schule erstatten, wo der Integrationskurs stattfindet, die das Geld wiederum vom Bundesamt zurückbekommt. Oder irgendwie so. Jeder von Hartz IV abhängige Mensch egal welcher Herkunft kennt solche grotesken Ketten, die die Lebenszeit des Betroffenen, seiner Kumpels und eine Menge Verwaltungsressourcen (Steuergelder!) kosten.
Gäbe man den Anspruchsberechtigten einen Tausender unter der Maßgabe „Kümmere dich selbst!“, hätte der Staat und damit die Gesamtheit der Steuerzahlenden nicht mehr Aufwendungen für diesen einzelnen Menschen als jetzt, wo er unter’m Strich aller regel- und unregelmäßigen Bewilligungen vielleicht monatlich im Schnitt auf irgendwas über achthundert Euro kommt. Damit liegt der Betroffene unter der statistischen Armuts- und Pfändungsgrenze; rechnet man den kaum ermesslichen Verwaltungsaufwand hinzu, reicht wohl insgesamt ein Tausender für den ganzen „Fall“ nicht aus.
Insofern wäre die Einführung des BGE eine Win-Win-Situation für beide Seiten: den Leistungsempfangenden und die, die das Geld zu erarbeiten haben. Und was wird aus all den Verwaltungsbeschäftigten, deren Arbeit damit hinfällig ist? Sie mögen ausschließlich das tun, was dem „Jobcenter“ den bisher irreführenden Namen gibt: sich um Jobs kümmern. Für Links-Libertäre wie mich ist das neben der fiskalischen vor allem eine emanzipatorische Frage: Sollen Menschen darauf „programmiert“ werden, sich zeitaufwendig „Bewilligungen“ zu erarbeiten oder selbstverantwortlich ihr Leben zu organisieren? By the way: Die beiden anderen syrischen Kurden, die zwei Jahre bei uns gewohnt haben, sind längst sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte, die schon mit dem derzeitigen Mindestlohn netto mehr verdienen als so ein BGE.
Ich finde, die Antwort fällt da nicht schwer. Die größte Hürde ist: Wir sind seit Generationen an das Vorhandensein von Sozialbürokratie gewöhnt – ihre Unersetzbarkeit hat irrigerweise fast schon naturgesetzlichen Anschein.