Zur Presseerklärung der Initiative „Serbski sejm“ vom 10.3., „Domowina-Vorstand verweigert sich erneut den Gesprächsangeboten der Sejm-Initiative“, erklärt der Vorsitzende der Domowina, David Statnik:
Die schätzungsweise 15 Köpfe umfassende Sejmik-Initiative verkennt die Basisdemokratie unseres Dachverbandes mit 7.300 Mitgliedern in den zur Domowina gehörenden Vereinen und Verbänden. Die Initiative will auch nicht wahrhaben, dass das Interesse unter den gesellschaftlich engagierten Sorbinnen und Sorben an den Aktivitäten des „Sejm“ anhaltend gering ist. Von 46 Adressaten (Mitgliedsvereine und Mitglieder des Bundesvorstandes), an die wir den Gesprächswunsch der Sejmik-Initiative weitergeleitet haben, reagierten nur zehn und diese überwiegend ablehnend gegenüber einem kurzfristigen Termin ohne konkrete Themensetzung.
Entsprechend habe ich dem Sejm-Vertreter Martin Schneider am 3. März telefonisch mitgeteilt, dass wir zu einem solchen Gespräch grundsätzlich bereit sind, allerdings nicht inmitten der intensiven Vorbereitungen auf unsere Hauptversammlung am 25. März in Hoyerswerda. Dort hätte die Sejm-Initiative auch eine gute Gelegenheit, ihr Anliegen gegenüber den Vertreterinnen und Vertretern sorbischer Vereine und Verbände zur Diskussion zu stellen.
Diese Pressemitteilung der Sejm-Initiative steht wie schon unlängst die Verlautbarung zu Gesprächen im Brandenburgischen Landtag, zu der es dann Richtigstellungen von SPD- und Linksfraktion gab, auf Kriegsfuß mit der Wahrheit.
Die Domowina hat – entgegen den dauernden haltlosen Unterstellungen der Sejm-Initiative – nie einen Alleinvertretungsanspruch für sich geltend gemacht. Das unterscheidet uns von der Sejm-Initiative, die bei der Beschreibung ihres „Bildungs-Gipfels“ Jahrzehnte vielfältiger Aktivitäten gerade auch unter dem Dach der Domowina für die sorbische Sprache schlicht ignoriert. Die Aufgabe der Domowina als Interessenvertretung gründet in Gesetzen der Bundesrepublik und nicht der DDR. Die Domowina ist, aufgrund ihrer Größe eine und auf Grund der § 5 des Sächsischen Sorbengesetzes und § 4a des Brandenburger Sorben-/Wendengesetzes die Interessenvertretung der Sorben. Dass die Initiativgruppe diese Legitimation willkürlich nicht gelten lässt, ändert nichts daran, dass sie besteht.
Die hauptamtlichen Funktionen und Anstellungsverhältnisse innerhalb der Domowina sind Wahlämter bzw. reguläre Anstellungsverhältnisse, die durch Ausschreibung öffentlich zugänglich sind. Sie sind auf Grundlage geltender Tarife und Gesetze normiert. Das sollte dem Oberlausitzer Sprecher der Sejm-Initiative, der selbst langjähriger Beschäftigter einer sorbischen Institution gewesen ist, eigentlich bekannt sein.
Die hemmungslose Konfrontation und aggressive Negierung bestehender Strukturen, wie es die Initiative seit 2011 betreibt, beschädigt den guten Ruf des Sorbischen und ist für die alltägliche Pflege der Sprache in vielen sorbischen Familien, aber auch in der Kita, an der Schule und bei öffentlichen Veranstaltungen, kein Gewinn. Trotzdem sind wir weiter zum Dialog bereit und erinnern daran, dass es seit 2011 insgesamt 15 Veranstaltungen gab, an denen Vertreter von Sejm-Initiative und Domowina gemeinsam teilgenommen haben.
Z přećelnym postrowom
Z pśijaznym póstrowom
Mit freundlichen Grüßen
Dawid Statnik
předsyda | pśedsedaŕ | Vorsitzender
Ein Gedanke zu “Domowina: Konfrontation der Sejm-Initiative hilft dem Sorbischen nicht”