Bei jungen männlichen Fahranfängern hat man als Ziehvater so seine Horrorvisionen, was sie mit ihrem Testosteron-Überschuss auf den Straßen anrichten könnten. Bei Salman ist alles anders. Er fährt nach Einschätzung aller bisher unmittelbar Betroffenen im Regelfall besonnen. Und wurde nun heute vor Sonnenaufgang selbst Opfer des Straßenverkehrs.

Auf der Autobahn bei Bautzen, auf die er mit Ziel Dresden gefahren war, verstreute plötzlich ein LKW Metallteile hinter sich. Der dahinter fahrende Landrover büßte ein Rad ein, und bei Salmans Uralt-BMW ist nun die Stoßstange weg und das Auto unterhalb des Motors arg in Mitleidenschaft gezogen.

Jetzt hoffen wir, dass die Polizei, die kurz darauf die Verfolgung des Lkw aufgenommen hat, ihn wirklich erwischte. Denn als Besitzer eines betagten „Bastlerautos“, wie der erzgebirgische Autohändler in den Vertrag schrieben ließ, hat man natürlich nur eine Haftpflichtversicherung. Im Vertrauen darauf, dass bei fremdverschuldetem Schaden die gegnerische Versicherung zahlt.

Unser Leben wird von äußeren Eingriffen bestimmt, die wir nicht selbst in der Hand haben. Das merkt man in so einer scheinbaren Ausnahmesituation. Tatsächlich ist aber der Alltag auch da, wo er vermeintlich ungestört vor sich hin fließt wie ein langer ruhiger Fluss, von früheren Schicksalseinflüssen geprägt, die wir ebenfalls nicht allein autonom bestimmt haben.

So bleibt nach dem Erschrecken heute die Erleichterung, dass ihm selbst kein Haar gekrümmt wurde. Es ist also „nichts passiert“, wie er selbst so schön sagt. Denn das, was geschehen ist, wird sich irgendwie regeln lassen. Seinen Termin in Dresden hat er jedenfalls durch Umdisponieren in der Familie erstmals erreicht.

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