Die Sache mit der Herberge, in der kein Platz war, ist wahrscheinlich das Ur-Kontrastmittel des Christentums – die Weihnachtsgeschichte, in der Gott Mensch wird, macht zugleich Ochs und Esel zu Gefährten des Gottessohnes. Damit ist klar, wo’s langgeht. 😎
Unsere Hütte wurde so innerhalb der beiden letzten Jahre zur Herberge für insgesamt drei Männer aus dem Morgenland – und nunmehr die zweite ungeplante Katze. Die erste raffte dann leider ein gewiss denkbar blöder Verkehrsunfall hin; die zweite, ein räudiges dreifarbiges Häuflein Elend, das sich im Winter regelmäßig vor unserer Haustür das Überlebensfutter erbettelt hat, ist seit gestern einen Schritt weiter: Ich war mit ihr beim Tierarzt, und sie darf jetzt auch mal drin sein.
Wenn dann im Laufe des März der letzte Mann aus dem Morgenland seinen eigenen Hausstand begründet hat, wird wohl die Katze die Stellung halten. Wie schon vor den beiden asylsuchenden Katzen der legendäre alte Carlo und vor ihm für kurze Zeit zwei ganz wilde Katzen-Geschwisterchen.
Die Neue heißt jetzt Němka (Vorschlag Jens Matthis), das ist kurz genug und enthält den für Katzenohren wichtigen i-Laut. Obwohl Němka, die Stumme (oder: die Deutsche 😉) nicht nur nicht miaut, sondern womöglich auch taub ist. Die Kurden sagen zu ihr „psi“ (Katze), was allerdings für Sorben wie „Hund“ (psyk) klingt. 😊