Das ist also jetzt glücklicherweise der Anti-Populist gegenüber Trump. Geht’s noch? Allmorgendlich im Radio Auszüge aus Zeitungskommentaren vom Tage, heute also im Auto bei der Anfahrt auf Bahnhof Dresden-Neustadt gedruckte und verlesene Meinungen aus deutschen Landen zum Thema Steinmeier Bundespräsident.

Das ist erstmal der Kandidat von Angela Merkel, mit dem sie verhindert hat, dass die theoretische rot-rot-grüne Mehrheit praktisch einen eigenen Kandidaten aufstellt, dessen Erfolg als Symbol für die Neuausrichtung nach der Bundestagswahl gewertet worden wäre. So wie die Wahl von Gustav Heinemann 1969. Das durfte nicht sein, und die SPD konnte schlecht gegen ihren eigenen Mann sein, wenn er wollte. Und Steinmeier will immer, wie seine geradezu putschhafte Übernahme des SPD-Fraktionsvorsitzes nach seinem katastrophalen Scheitern als Kanzlerkandidat 2009 (SPD minus 11 Prozent) bewiesen hat.

Kurzum: Natürlich ist Herr Steinmeier, einst in der Steuerungsgruppe der Hartz-„Reformen“, kein „Populist“, schließlich hat er ja die SPD als Volkspartei gründlich mit ruiniert. Dem einstigen Außenminister Steinmeier kann man immerhin eine Unaufgeregtheit und vor allem Bemühung um Ausgleich zugutehalten, die ihm bei inländischen sozialen Fragen leider nicht zu Eigen war.

Nun ist ja alles relativ auf der Welt. Und verglichen mit dem Präsidenten Gauck, der einen linientreuen Freiheitskämpfer ohne zu viele soziale Gefühle inszenierte, wird Herr Steinmeier wahrscheinlich wenig Anlass zu Verstimmung geben. Das ist doch mal was angesichts eines Amtes, dessen Inhaber sowieso nichts zu sagen hat.

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